Solarstrom genießt eine hohe Akzeptanz und hat das Potenzial, zu einer tragenden Säule der Energiewende in Nordrhein-Westfalen zu werden. Eine besonders innovative Technik ist die Nutzung schwimmender Photovoltaikanlagen in den Restseen des Tagebaus.
Die schwimmende PV-Anlage in Hückelhoven Eine Delegation der Nordrhein-Westfälischen CDU-Fraktion besichtigte daher eine der ersten schwimmenden Solaranlagen Deutschlands in Hückelhoven.
Die Hückelhovener PV-Anlage wird seit Anfang 2019 getestet. Der Düsseldorfer Unternehmen SolarAnts hat die schwimmende Anlage entwickelt, durch die derzeit auch ein Teil des Strombedarfs des anliegenden Kieswerks Kaphof zwischen Hilfarth und Ratheim gedeckt wird.
Ein besonderer Vorteil der Nutzung der Tagebaurestseen ist neben der Vermeidung von Flächenkonkurrenz mit landwirtschaftlichen Flächen, die höhere Performance der Photovoltaik Module durch eine bessere Kühlung und die Reflexion der Sonneneinstrahlung auf der Wasseroberfläche. Die Nutzung dieser Flächen mit schwimmenden Photovoltaik-Kraftwerken ist bereits in anderen Ländern (England, Japan & China) eindrucksvoll erprobt worden. In schwimmenden PV-Anlagen schlummert somit großes Potential ohne störenden Flächenverbrauch, egal ob im Rheinischen Revier, auf den Kiesseen am Niederrhein oder in den Tagebauseen des Beckumer Zementreviers.
Die CDU-Fraktion in Nordrhein-Westfalen hat bereits Anfang 2019 in einem Antrag gefordert die Potenziale der Photovoltaik in Nordrhein-Westfalen ausschöpfen, um die Energiewende zu stärken: „Dabei sollte auch das Potenzial durch die Nutzung von Gewässerflächen einbezogen werden. Die technischen Voraussetzungen für schwimmende Solaranlagen sind mittlerweile vorhanden und in der Anwendung erprobt. Die Möglichkeiten der zusätzlichen Gewinnung von Solarenergie auf Stau- oder Baggerseen und Regenrückhaltebecken sind zu prüfen.“
Im Dezember 2019 hat die Landesregierung dann das fünfte Entfesselungspaket zum beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien beschlossen. Durch ein Bonus-System sollen Anreize bei der Regionalen Wirtschaftsförderung geschaffen werden. Auf Landesebene werden damit weiterhin die Rahmenbedingungen für die Solarenergie verbessert.
Entscheidend ist der Abbau bürokratischer Hindernisse für den PV-Ausbau auf Bundesebene: Für den Ausbau der Photovoltaik muss die Bundesregierung jetzt endlich den 52-GW-Deckel für den Photovoltaikausbau streichen. Im Bundesrat setzt sich die NRW-Landesregierung bereits seit 2018 dafür ein. Ebenfalls alternativlos ist eine bundesweite Vereinfachung für Mieterstromanlagen. Wenn heute ein Vermieter seinen Mietern günstigen Solarstrom liefern will, hat er bürokratische Auflagen wie ein Kernkraftwerk. Was wir jetzt brauchen, ist Begeisterung und Bürokratieabbau für „Solarstrom made in NRW“. Wir als NRW-Koalition sind beim Photovoltaik-Ausbau auf dem richtigen Weg, wollen aber noch schneller werden.